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Nachrichten undifferenziert

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein Beispiel weg von Geflüchteten, hin zu Gebärenden. Heute in der Nachrichtensendung bekomme ich folgendes hingeworfen:

 

2016 ist die Zahl der Geburten um 7 Komma-irgendwas % gestiegen. Davon macht 1/4 Kinder mit Migrationshintergrund aus.

 

Fragen über Fragen türmen sich auf:

*warum wird das mit den "Kindern mit Migrationshintergrund" betont? Was für eine Medien-Politik, was für ein Maß der Beeinflussung steht da dahinter? Warum wird nicht gefragt oder ermittelt und weiter gegeben, wieviel % Kinder mit nur einem Elternteil dastehen? Warum wird nicht definitiv berichtet, wieviel % in zumindest angespannte finanzielle Situationen hinein geboren werden?

 

*und was genau ist ein "Kind mit Migrationshintergrund" (KmM)? Wenn seine Eltern noch außerhalb Deutschlands geboren wurden? Oder ist es auch noch ein KmM, wenn seine Urgroßeltern in den 70er Jahren nach Deutschland geholt wurden? Ist es auch ein KmM, wenn Cem Özdemir Vater wird? Oder Lukas Podolski?

Bin ich ein KmM? Meine Mutter kam aus Ungarn.

 

Jetzt könnte ich, wenn ich es denn als Bedrohung empfände, dass KmM geboren werden, mich über eine satte Mehrheit von 75% ohne Migrationshintergrund freuen.

Mal abgesehen, dass ich mich über jede Geburt, über jedes Kind freue, macht es mir aber echt Sorgen, dass eine erkleckliche Anzahl der Eltern momentan AFD-Wähler*innen oder CSU oder CDU-Wählerinnen sind und zum Beispiel finden, dass sie sich Christen nennen dürfen, auch wenn sie den Tod vieler Menschen, Kinder, Frauen, Männer, Alte und Junge in Kauf nehmen, damit sie hier in ihrem Land ihre Ruhe haben.

Und es macht mir Sorgen, dass viele Plastik benutzen werden und Autos fahren und damit meine Umwelt, meine Luft, meine Lebensqualität verschlechtern werden und auch definitiv viele Menschen im Land verletzen oder gar töten werden.

Und die radikalen Christen machen mir Sorgen, die die Evolution leugnen und nach der "heiligen" Bibel leben wollen....

Und ich erschrecke mich, dass es Kinder geben wird, deren Eltern es für gerechtfertigt halten, ihre Kinder zu schlagen, die Schwule als pervertiert ansehen, die meinen, sich über mein Sexualleben negativ äußern zu dürfen und die Bildzeitung lesen.

 

Irgendwie schmelzen da die 75% ordentlich zusammen.

 

Ja, und was mache ich da? Es wird mir nichts anderes übrig bleiben, als mich mit ihnen zu arrangieren. Obwohl es mir mit den ein oder anderen sehr sehr schwer fällt.

Wie gut, dass ich da nicht die 25% der KmM als Bedrohung empfinde, denn so habe ich 25% mehr Chancen, Menschen zu finden, mit denen ich gerne ins Gespräch komme, ein Glas Wein genießen und sie näher kennen lernen will.

Nichts muss, alles kann. Warum diese ständige Abgrenzung?

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